Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großem Interesse verfolgt das Radbündnis Filder, ein Zusammenschluss der Fahrradinitiativen und Verbände auf den Fildern, die Diskussion um den Radverkehr im Flughafentunnel.
Der Sachverhalt ist schon seit mehreren Jahrzehnten akut. Bereits 1986 wurde dabei seitens des ADFC Stuttgart eine zweite Tunnelröhre angeregt, nachdem durch den Flughafenausbau eine weitere Feldwegunterführung gekappt wurde und der auch schon so sehr lange Umweg sich gleich um mehrere Kilometer unerträglich verlängert hat.
Geschehen ist seither nichts – außer dass man den Radverkehr von der Fahrbahn verbannt und auf den völlig untauglichen Fußweg gezwungen hat. Dies alles, obwohl sich der Radverkehr seither vervielfacht hat und sowohl das Land als auch die angrenzenden Kommunen eine weitere Steigerung des Radverkehrs zeitnah anstreben. Der Tunnel ist Bestandteil des Radnetztes BW sowie kommunaler Radverbindungen. In Machbarkeitsstudien gehört der Tunnel darüber hinaus zu einer Radschnellverbindung zwischen Filderstadt und Stuttgart. Das unterstreicht die Notwendigkeit einer schnellen Lösung.
Daher war das Radbündnis Filder dankbar, dass sich das Verkehrsministerium im letzten Jahr der Angelegenheit annahm und nun nach Lösungen sucht, die in kürzerer Zeit umsetzbar sind.
Jetzt nochmal eine zweite Tunnelröhre als alleinige Option ins Spiel zu bringen ist für das Radbündnis Filder inakzeptabel. Bekanntlich bedürfen Tunnellösungen einer langen Planungs- und Bauzeit und scheitern dann häufig an Finanzierungsvorbehalten. So lange können die Radfahrenden, die ja bereits seit Jahrzehnten die alleinigen Leidtragenden der verfehlten Verkehrspolitik in diesem Bereich sind, nicht warten.
Wir, die das Radbündnis unterstützenden Vereine und Verbände, fordern daher eine zeitnahe Lösung auf der Basis der Vorschläge des Verkehrsministeriums. Es ist nicht hinnehmbar, dass Radfahrende weitere Jahrzehnte einen etwa fünf Kilometer langen Umweg über oft verschmutzte Wirtschaftswege mit entsprechendem Zeitverlust in Kauf nehmen müssen, nur um dem Kraftfahrverkehr überschaubare Einschränkungen zu ersparen.
Perspektivisch ist ein zweiter Tunnel sicher möglich, wenn eine akzeptable Lösung zur Überwindung des Höhenunterschieds gefunden wird. Wir benötigen jedoch jetzt eine Lösung für den stark angestiegenen Radverkehr.
Cornelius Gruner für das Radbündnis Filder