Der derzeitige Zustand des Flughafentunnels entspricht nicht mehr den aktuellen Sicherheitsbestimmungen und es besteht dringender Handlungsbedarf. Für Alle, die dieses Nadelöhr nutzen, ob Fußgänger*innen, Radfahrende; ÖPNV oder Auto, ist die Durchfahrt eine echte Herausforderung, gefährlich und zum Teil gesundheitsgefährdend. Nun kommt endlich Bewegung in die Situation am Flughafentunnel.
Das Radbündnis hat gute Ideen
Seit langen beschäftigt sich Cornelius Gruner, ehemaliger Vorsitzender des ADFC Stuttgart und Mitglied im Radbündnis Filder mit der Problematik. Mit einem Team aus dem Radbündnis wurden verschiedene Szenarien erarbeitet.
Das Motto des Radbündnis “Gemeinsam mehr bewegen” schlägt sich im Konzept nieder. Es wurde nach Lösungen gesucht, die einen guten Kompromiss für alle darstellen.
“Es ist an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen” Cornelius Gruner
Nach vielen Jahrzehnten autogerechte Verkehrsführung wird es Zeit über eine neue Aufteilung des Verkehrsraums nachzudenken. Stuttgart will dem Radverkehr perspektivisch doppelt so viel Platz einräumen, Filderstadt rühmt sich mit einem neuen Radkonzept. Der Tunnel ist die elementare Verbindung der Filderorte. Immer mehr Radfahrende und FußgängerInnen nutzen ihn, auf dem Weg zur Arbeit oder um die Dinge des täglichen Lebens zu erledigen. Dennoch trauen sich viele nicht dort zu fahren, denn Lärm, Gestank und der Sog durch fahrende LKW machen dies zu einem echten Wagnis. Wer kann, nutzt Umwege.
Längere Strecken, aber kaum längere Fahrzeiten
Anhand der üblichen Routenplaner bei normalem Verkehrsaufkommen wurden die verschiedenen Fahrtstrecken für den motorisierten Verkehr untersucht, wenn man den Tunnel umfährt. Die Ergebnisse wurden im Dezember dem Ministerium vorgestellt. Es hat sich gezeigt, dass die Strecken zwar teilweise deutlich länger werden – die Fahrzeiten verlängern sich jedoch nur geringfügig und im Einzelfall werden sie sogar kürzer.
Die Ausnahme ist die Verbindung von der A 8 aus Richtung München in Richtung Frachtzentrum, hier verdoppelt sich die Fahrtzeit bei etwa vierfacher Streckenlänge. Nicht gerechnet sind Optimierungen an Ampelschaltungen und Fahrspurenaufteilungen oder der Ausbau der B 27 mit optimierten Auf- und Abfahrten. Auch eine Ampellösung sowie Tempolimit auf 20 oder 30 wurde untersucht. Dies würde ebenso einen erheblichen Zeitverlust für die Autofahrer*innen bedeuten und der Tunnel würde nach wie vor nicht den aktuellen Sicherheitsbestimmungen entsprechen.
Es ist an der Zeit, Mobilität anders zu denken! Nach über 30 Jahren Leidensweg für die Radfahrenden und Fußgänger*innen ist das durchaus angesagt.